Das Schreiben des Indien-Tagebuches hat mein Fernweh geweckt, in nicht ganz vier Monaten ist es wieder so weit: wir gehen nach Thailand.
Zum Trost hier das Rezept für die feinen Cashew Nuts:
Asian Style Cashew Nuts
300 g Cashew Nuts
3 kleine rote Chilis
1 Stängel Lemongrass (äußeres Blatt entfernen und fein schneiden)
Kafirblätter (fein schneiden)
Curryblätter (fein schneiden)
Meersalz
Rohrzucker
Backofen auf 180° C vorheizen
Cashew Nuts auf ein Backblech geben, mit den fein geschnittenen Chilis (ohne Kerne, ich habe dieses Mal Handschuhe getragen, weil ich gleich mehrere Portionen davon gemacht habe), dem Lemongrass und den Kafir- und Curryblättern mischen, Salz und Zucker darüber streuen und ca. 8 Minuten bräunen. Ab und zu kontrollieren und Nüsse wenden.
Teil 2 Indien
Freitag, 9. März 2007
Die ersten Tage sind sehr mühsam, immer Kopfschmerzen, immer heiß, nachts kaum schlafen. Das muss der Entzug sein: kein Fleisch, kein Alkohol, kein Nikotin, kein Koffein, kein Teein, keine Kohlensäure, nicht zu scharf, nicht zu süß, nicht zu salzig, nicht zu bitter, nicht zu heiß, nicht zu kalt, und immer schön herbal water dazu trinken.
Das Cottage ist von innen reizend, sehr einfach eingerichtet, wie gewünscht ohne Radio, Fernsehen und Klimaanlage, mit grossem Bad, leider liegen die Cottages sehr nahe beieinander, ich bin wie immer im Sandwich und man hat keine Intimität. Und die Raben scheissen alles voll.
Die Behandlung wieder um 16.00 (anfangs müssen wir uns mit der Anordnung der Behandlungshäuser zurecht finden), fängt immer damit an, dass sie Dir Öl auf die Haare geben, falscher Text: das geschieht, um den Kopf zu massieren. Und dann Erde (Kräuter?) darauf, auf den höchsten Punkt nur (das wäre dann die Hühnerkacke). Darauf wird mit heissem Öl der ganze Körper massiert. Das ist die General Massage, die mit einer Gesichtsmassage mit einer weissen, auch sehr fettigen Crème abschliesst.
Rejuvenation Massage ist eine General Massage mit dem Zusatz, dass mit den Füssen der ganzen Körper massiert wird. Sehr belebend und mit viel Druck. Die Masseuse hält sich dazu an einem Seil fest, das oben an der Decke befestigt ist. Hete kam etwas Neues dazu: Nasyam = ranziges Fett, das in die Nasenhöhlen gegeben wird, stundenlang bleibt der Geschmack im Hals.
So sehe ich nach einer Behandlung aus!
Shana scheint nett zu sein, aber vielleicht ein bisschen zu wenig ernsthaft und schluddrig. Das war mein erster Eindruck (den ich aber gleich verdrängte, wie immer), später reagiere ich aber. Die Massage ist ok, aber auch nicht mehr, es fehlt etwas. Das Vertrauen? Ich habe da schon Hemmungen. Eigentlich will ich sie nicht, habe aber auch nicht den Mut, dies gleich umzusetzen. Aber hallo, es geht um mich!
Essen: Buffet je 2 x Vata, Pitta, Kapha, V/P/K, 3 x verschiedenen Reis, Chapathi, Pappadam, Salat, 2 x Suppe, 2 x Saft, Früchte. Trinken sollen wir vorwiegend Wasser und Herbal Water. Das Essen ist sehr sanft gewürzt.
Das Abendessen nehmen wir meist draussen ein, es empfiehlt sich einen Tisch zu reservieren. Manchmal essen wir zu fünft mit den italienischen Grazien zusammen. Das ist dann lustig und anstrengend zugleich. Frisch geduscht und in neuen Kleidern angekommen, bin ich nach wenigen Minuten tropfnass. Tröstlich, es gehört zur Therapie, alles Schlechte muss raus!
Blick vom Dining Room auf den Tandoori Ofen (wie haben wir uns darauf gefreut!)
Samstag, 10. März 2007
Wir fangen an, am Morgen früh (6.00) am Meer spazieren zu gehen. Die Hotelanlage ist steil am Ufer aufgebaut. 110 Stufen sind es bis zu mir und zum Meer runter immer noch rund 20 Meter Höhenunterschied. Leider hat es zu hohe Wellen und Strömung, um so richtig schwimmen zu gehen, aber das sollte man während der Kur auch gar nicht tun.
Auf einem Felsvorsprung gleich nach dem Beach Gate steht ein Felsturm, der zum Teil verglast ist und dahinter steht Jesus, der obere Teil der Verglasung ist als Kreuz geformt und nachts beleuchtet. Freitags, samstags und sonntags ist hier auch Messe, Hunderte von Menschen kommen von allen Richtungen, das sieht farblich wunderschön aus, die vielen Frauen in ihren bunten Saris.
Messe am Strand
Hier leben sie vorwiegend vom Fischen. Nachts fahren Hunderte von Booten raus, von hier sehen wir die Lichter der Fischerboote, das sieht aus wie ein nächtliches Flugbild einer flachen Stadt. Morgens tuckern sie wieder vor 6.00 heim und dann ziehen sie langsam die Netze rein, ca. 10 Mann pro Seite, das muss ein harter Job sein und manchmal hat es nur einen Kübel Fische (2 Sorten) im Netz.
Behandlung verschoben auf früher, damit wir ins Yoga gehen können. Fühle mich überfordert, ein 77-jähriger Mann, Joseph, der plaudert und plaudert und im Eiltempo Figuren (das wären dann die Asanas) abspult. Dabei kann ich nicht einmal richtig atmen!
Schau mal, wie in Italien!