typisches Fasnachtsgebäck aus Basel

Schänggeli (Schenkelchen)

Barbara Basel, Rezepte 4 Comments

Die Schänggeli sind ein typisches Basler Rezept und sie werden nur vor der Fasnacht gemacht (wie auch die Fastenwähen und Fasnachtskiechli), danach folgt ja bekanntlich die Fastenzeit. Wir backen sie einmal im Jahr für das legendäre Spaghettiessen am Sonntag vor der Fasnacht.

Ich erinnere mich (vor allem aus Erzählungen meiner Mutter), dass meine Urgrossmutter Muhme zur Fasnachtszeit ganze «Wöschzaine» (Weidenkorb) voll Fasnachtskiechli buk. Überhaupt wurden immer Unmengen von Kuchen und Biscuits hergestellt, das waren noch Zeiten, als Familien noch grösser waren und das soziale Leben sich mehrheitlich zuhause abspielte.

Meine Mutter liess es beim einen Versuch mit den Fasnachtskiechli bleiben, der Teig liess sich nicht ziehen (in anderen Gegenden nennt man die Fasnachtskiechli Knieblätz, ich nehme aber nicht an, dass man den Teig über die Knie zog!), so dass sie den Teig entnervt an die Küchendecke warf.

Eine andere Geschichte ist die mit den Osterfladen: Einmal kam eine liebe Freundin mit Hund Bello auf Besuch, der war auf einmal verschwunden und kam dann nach mehrmaligen Rufen mit dickem Bauch und eingezogenem Schwanz zurück! Und weg waren die Osterfladen, er liess nur den Rand stehen, der hatte keinen Puderzucker drauf!

 

Schänggeli 

Für eine kleinere Portionen Zutaten halbieren

Zutaten
500 g  Zucker
220 g Butter
6 – 8 Eier
1 kg Mehl
1 Prise Salz
geriebene Schale einer Zitrone
1 – 2 EL Kirschwasser

1 kg Kokosfett zum Ausbacken

Zubereitung
Zucker mit Eier im Mixer schaumig schlagen

Butter (1 Stunde vorher aus Kühlschrank nehmen, kann auch auf den Heizkörper gestellt werden) stückweise einarbeiten

 

Schaenggeli I

Zitronenschale und Kirsch beigeben

 

 

Teig II

Mehl sieben und löffelweise einarbeiten, bis ein glatter Teig entsteht

 

Teig III

Teig ca. 2 Stunden kühl stellen

 

in Reih und Glied

Portionenweise fingerdicke Rollen formen

 

klein und fein

 in ca. 3 – 4 cm Stücke schneiden

Wichtig: lieber kleine Schänggeli machen, sonst würden sie ja Schänggel heissen. Die in den Läden angebotene Fasnachtsspezialität in XXL Grösse reizt mich nicht.

Neues Kokosfett in einem Kochtopf erhitzen, ich habe schon vor Jahren die Friteusen aus meinem Haushalt verbannt, ich nehme einen Titankochtopf und arbeite mit einem altmodischen Sieb, das man in den Topf einhängt. Das Sieb  bekommt man immer noch in jedem guten Haushaltgeschäft.

Streichholzprobe machen, Temperatur sollte ca. 180° C betragen.

 

goldbraun backen
Schänggeli goldbraun ausbacken

heiss am besten
Mit Schaumkelle herausnehmen und auf Haushaltpapier legen,
damit überschüssiges Fett aufgesaugt wird.

 

e Guete

E Guete und scheeni Fasnacht!

Comments 4

  1. Ganz fein und gluschtig sehn si us, dini Mimpfeli !
    Do i gärn derzue lehrne tue, froog› i èb mit dr Zyndhèlzlibroob emänd «die Stäbchenprobe» gmeint isch. Bereits scho jetzt Danggscheen fir d› Antwort.

    1. Guete Morge, Basler Dybli
      Dangge scheen, ych lies immer mit vyyl Vergniege Dyni Kommentar bym Robert.
      Jä, Zyndhelzli = Stäbchen, hehe, fyr unseri Fryynd, wo das nit kenne.

      1. Danggscheen fir di raschi Antwort! I ha mr› s no halber dänggt.
        Die aigentligi Zyndhèlzlibroob git› s tatsächlig – aber bi de Imbli.

  2. Pingback: Late Bloomers Schänggeli (Schenkelchen) | Late Bloomers

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert