Teil I kann man hier nachlesen.
Herrlich geschlafen und ausgeruht mache ich mich auf den Morgenspaziergang mit Roco. Der kleine schwarze Köter hat noch einen Zahn draufgelegt punkto Bissigkeit, ich glaube fast, der passt Roco ab, damit er ihn jagen kann. Ist schon ein bisschen blöd. Aber Roco hat echt Respekt (oder Angst?) vor ihm.
Wir fahren über die Rebberge (meistens Dolcetto) zum Markt nach Dogliani.
Hier einige Daten zu Dogliani und ein bisschen mehr da.
Dogliani Markt in den Gassen
Ich liebe diese Wochenmärkte, das Stöbern an den Ständen, die Freundlichkeit der Verkäufer, die bereitwillig Auskunft geben auf meine Fragen. Heute kaufe ich Sardellen im Glas bei einem Einheimischen und ich frage ihn nach dem Unterschied: es gibt nämlich Sardellen von ganz hell bis ganz dunkel. Es ist der Reifegrad: für eine Fonduta z.B. müssen es dunkle Sardellen sein, die sind am schärfsten. Typisch Schweizerin nehme ich ein Glas der mittelbraunen!
Ich kaufe einen Pullover in beige, echt, das ist ein Knüller für €14.00. Erstaunlich auch, wie in den letzten Jahren die chinesischen Händler bei den Textilien dominieren.
Schild der Macelleria Salumeria Taricco
Wir fahren dann hoch zu La Morra, theoretisch hat man hier einen wunderbaren Panoramablick, nur ist leider heute alles im Dunst, also gibt es auch kein Foto! Mehr kann man hier nachlesen
Fast wirkt es, als sei das Dorf schon halb im Winterschlaf … aber es ist auch Mittag und da wird gegessen und nicht spazieren gegangen.
La Morra: Blick in einen Innenhof
Zeit, um sich ein bisschen auszuruhen von den Hügelfahrten und sich vorzubereiten auf das nächste Highlight. Regula, unsere Gastgeberin, hat für die Gäste heute Nachmittag eine Degustation bei Maresa in der Azienda agricola Stra (da sind auch alle Weine im Detail beschrieben) in Novello organisiert.
Wir degustieren vom Weisswein der autochthonen Traube Nascetta über Barbera bis zum feinen Barolo von alten Reben. Ich bin froh, gibt es dazu etwas zu essen … Ja, ich weiss, ich höre da die Profis raunen: «das gehört sich nicht». Ich bin ein Genussmensch.
Von der Degustation direkt nach Monforte d’Alba zum Nachtessen in Le Case della Saracca, mitten in der historischen Altstadt gelegen. Die Häuser sind liebevoll restauriert und mit modernem Design ergänzt, schon allein das ist einen Besuch wert, nebst der grossen Auwahl der einheimischen Weine. Wir essen in einem kleinen Salon, in den Schaukästen hängen Schinken, mehr oder weniger lose von ihren Schnürkossetten gehalten.
In den Schaukästen hängen Schinken
Zum Apero (brauchen wir überhaupt noch einen Apero?) einen Roero Arneis und dazu von den Antipasti auf der Theke genascht:
Bricco delle Ciliegie 2013
Ich halte mich bei der Vorspeise (nach all den Antipasti) zurück und bestelle einen grünen Salat, der war leider eisgekühlt!
Wir haben alle die Costata di vitello gewählt, herrlich zart und saftig und dazu patate fritte, garantiert hausgemacht. Es empfiehlt sich, in Italien die grossen Fleischstücke (wie etwa eine bistecca fiorentina) zu wählen. Die Bezeichnung «vitello» (Kalb) ist vom Alter her nicht so eng zu sehen, dafür umso geschmackvoller.
La Costata di vitello
Dazu einen Barbera d’Alba 2011 von Gianfranco Alessandria, leider war es die letzte Flasche. Wir haben einen würdigen Nachfolger gefunden: einen Barbera d’Alba vom gleichen Jahrgang der Gebrüder Revello.
Barbera d’Alba 2011 Fratello Revello
Zum Abschluss einen Espresso mit Grappa, dann sind wir alle reif fürs Bett und eine ruhige, lange Nacht. Aber das ist eine andere Geschichte ….