So ein Umbau ist wie eine Schwangerschaft (Planungsphase) und Geburt (Bauphase): die Schwangerschaft dauert zwar wie bei einem Elefanten ein bisschen länger, 2 ½ Jahre mit vielen ups and downs, für die Realisierung sind kurze zwei Monate vorgesehen.
Das Projekt: die bestehende Erdgeschosswohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Baujahr 1912 in meine Traumwohnung verwandeln.
Der IST Zustand
Probleme, Wunschvorstellungen und Lösung
Das Problem mit dem bestehenden Grundriss: die langen Wege von Küche bis Esszimmer und Schlafzimmer bis Bad / WC; kein direkter Zugang von Küche zu Balkon und Garten.
Meine Wunschvorstellungen: so viel Öffnung wie möglich, damit mehr Licht ins Erdgeschoss kommt, den Schlafraum in die ruhigere Zone gegen den Garten verlegen, die Küche vergrössern und mit dem Esszimmer verbinden, den dunklen und ungenutzten Gang besser nutzen. Ein Cheminée wäre auch schön … Und noch ein vernünftiger Gedanke: die neue Wohnung soll altersgerecht ohne Schwellen sein.
Die Lösung: WIR KEHREN ALLES UM!
In der Küche wird in Zukunft geschlafen in einem offenen Raum mit Bad (Badwanne, Dusche, WC und Waschtisch), die Gäste erhalten ein eigenes WC (mit Waschmaschine und Trockner), der ungenutzte Gang wird in den Wohnraum integriert, das Schlafzimmer wird zur Küche und mit dem Esszimmer durch einen Durchbruch des Wandkastens verbunden.
Alles klar?
Von der Idee zum Projekt
Ein erstes Budget habe ich in aller Naivität verfasst und kam dann aber bald mal von Wolke 7 auf die Erde zurück.
Aufgrund der alten Pläne der Liegenschaft habe ich angefangen, meine Wünsche umzusetzen. Die Küche war für mich als passionierte Köchin der einfachste Raum: eine Zeile mit allen Geräten der Längsseite entlang, eine grosse Insel mit Spüle und Geschirrwaschmaschine, die Haushaltmaschinen inklusive Kaffeestation und der Auszug für die Vorräte an der gegenüberliegenden Seite.
Das Schlafzimmer mit offenem Bad war und ist eine grosse Herausforderung, der Raum ist lang und relativ schmal mit vier Fenstern! Ich habe Familie und Freunde um Rat gefragt, nein, so will ich es nicht, das gefällt mir nicht, das ist nicht machbar.
Ich habe Ideen gesammelt und gefühlte Jahre online nach Inspiration gesucht. Fündig wurde ich vor allem bei Schöner Wohnen und Houzz, eine gute Idee ist auch auf Instagram oder Pinterest mit Hashtags zu suchen.
Ein befreundeter Architekt hat mich am Anfang beraten und die Baueingabe gemacht, das kann ich nur empfehlen, ich hätte es nicht im Alleingang geschafft.
Da die Liegenschaft unter Schutz steht, hat die Stadtbildkommission ein Wort mitzureden und bei der ersten Baueingabe wurde mein Wunsch nach mehr Öffnung nicht goutiert. Die Eingangssituation muss so bestehen bleiben, das sei sehr charaktervoll.
Damit kann ich leben.
Worauf ich nicht gefasst war: die Auflagen und entsprechend auch die Kosten bei einem solchen Bauvorhaben sind enorm. Die Kanalisation muss überprüft werden, die Erdbebensicherheit durch ein Ingenieurbüro examiniert und diverseste Materialproben (sie wurden im Bad fündig, da hat es minimale Spuren von Asbest im Plättlizement, das gibt sicher nette Fotos bei der Entsorgung) entnommen werden.
Und noch ein Eingeständnis: früher hatte ich immer die Bauleitung bei Renovationen übernommen. Das wollte ich eigentlich auch dieses Mal tun, aber gegen Ende des letzten Jahres habe ich eingesehen, dass ich dafür einen Spezialisten brauche.
Werner Krüsi von Krüsi Küchen ist der Fachmann mit einem erfahrenen Team (dazu mehr in den nächsten Beiträgen), der diese Aufgabe übernommen hat.
Überzeugt hat er mich nach unserem ersten Treffen, innert einer Woche hat er eine kreative Lösung präsentiert und ist immer bereit, auf meine Änderungen einzugehen. Das kann auch nicht so einfach sein!
Das Projekt
Ich bin entlastet und kann mich nun anderen Sachen widmen, ich befasse mich lieber mit Farben und die Inspiration habe ich dazu aus der Natur gewonnen: ein frisches Lindenblatt, eine noch unreife Feige oder eine Rebbergtulpe:
Die Linde
Die Feige
Das wird die Farbe für die Küche und das Esszimmer.
Morgen folgt Tag 1 der Realisierung des Projektes.
Comments 1
Pingback: Der Umbau: Erster Tag | Late Bloomers