Weihnachten: wie haben wir uns als Kinder darauf gefreut! Am meisten natürlich auf die Geschenke. Die waren im Schlafzimmer der Eltern im Kasten versteckt, ich konnte die Finger und die Augen nicht davon lassen und wusste zum voraus, was ich erhalten würde.
Weihnachten: das war auch das Muss des Vorspielens, Vortragens und Vorsingens. Ich war schon damals sehr schnell und als erste fertig. Hallo – wo bleibt ihr denn?
Weihnachten: am Heiligen Abend bei den Grosseltern mütterlicherseits, damals wurde die Cassata noch am Abend vom Ausläufer der Conditorei Schiesser ausgeliefert, in einer grossen Metalldose mit einem Lederriemen zusammengehalten.
Weihnachten: am Weihnachtstag bei den Grosseltern väterlicherseits. Und am Nachmittag durften wir das Zirkusprogramm im Fernsehen schauen, ein Highlight, hatten wir doch keinen Fernseher zuhause.
Dann die Jahre, in denen mir bewusst wurde, wie hektisch und gereizt die Stimmung in dieser Jahreszeit sein kann. Die hohen Erwartungen, die kaum zu erfüllen sind. Backen, basteln, kochen, dekorieren, Geschenke einpacken, Geschenke verteilen, Briefe schreiben, Weihnachtsbaum besorgen, Dankesbriefe schreiben, aufräumen.
Nächstes Jahr mache ich alles anders, nächstes Jahr verreise ich nach Timbuktu, nächstes Jahr gehe ich in den Wald, nächstes Jahr ist same procedure as every year!
Dieses Jahr machen wir ein indisches Essen – ich freue mich!